Evang.-Luth. Kirchengemeinde Nemmersdorf
Weithin sichtbar ragen die Doppeltürme der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Nemmersdorf von einem Felssporn über dem Kronachgrund ins Land. Der Ostturm aus dem frühen 13. Jahrhundert aus roh behauenem Bruchsteinmauerwerk und der Westturm aus dem 15. Jahrhundert sind Zeugen einer Geschichte, in der die Kirche eine Wehrkirche mit Zugbrücke war und mit dem noch vorhandenen Schloss eine Einheit bildete.
Kirche Nemmersdorf
Bis 1684 war Nemmersdorf - heute ein Stadtteil von Goldkronach - markgräflicher Lehenssitz der Familie Schütz von Laineck, an die ein Epitaph in der Sakristei, dem früheren Chorraum der Kirche, erinnert. Das große Kruzifix und die Marienglocke aus dem 15. Jahrhundert stammen noch aus der vorherigen spätgotischen Hallenkirche. An deren Stelle wurde 1754 eine Saalkirche im Markgrafenstil mit Kanzelaltar, zwei Emporen und einem großen, österlichen Deckengemälde errichtet. Der berühmteste Nemmersdorfer ist Freiherr Sigismund von Reitzenstein, 1766 im Schloss geboren, der Neugestalter des späteren badischen Staatsgebildes. Die ländliche Kirchengemeinde mit 1370 Gemeindegliedern umfasst außer dem Hauptort die Dörfer Dressendorf, Pöllersdorf, Kottersreuth mit Einzelhöfen und im Steinachtal Görau, Döhlau und Untersteinach. Sie ist geprägt durch Pfarrerpersönlichkeiten wie Johannes Stumpf, Georg Christoph Hegner (+1726), Johann Georg Kirschner (+1770), Johann Christoph Ulmer (+1827). Zuletzt waren Gerhard Fellner (bis 2004), Martin Eyring (2004-2011) und Pfr. Weigel (2011-2020) auf der Pfarrstelle.
Gemeindebeschreibung
Feuerwehren und Vereine (z. B. FGV, OGV, Schützenverein, Männergesangverein) prägen das dörfliche Leben; ein zweigruppiger Kindergarten mit Förderverein, der Kirchenvorstand, Posaunenchor, Kirchenchor, Kinder- und Frauengruppen tragen seitens der Kirchengemeinde dazu bei. Gottesdienste, Liturgie und Kasualien (Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen), Bibelstunden und Gemeindeleben zeichnen sich durch eine stabile Kontinuität aus.