Rückblick Dekanatsvisitation

Mit viel Aufwand hatten sich die Kirchengemeinden im Dekanat Bad Berneck auf die angekündigte Visitation der Regionalbischöfin  Frau Dr. Dorothea Greiner vorbereitet als am Vortag die Nachricht über eine Erkrankung der Landesbischöfin eintraf und deren Kommen abgesagt werden musste.
Nachdem für die Visitation alle Vorbereitungen im Dekanat und den Kirchengemeinden getroffen waren, entschloss sich Dekan Hans-Martin Lechner zusammen mit seinem Stellvertreter, dem Senior des Dekanats, Pfarrer Helmut Kelinske aus Gefrees, sowie Frau Christa Herrmann als Präsidentin der Dekanatssynode und Frau Helga Nitzsche, stellvertretende Vorsitzende im Dekanatsausschuss, an dem vorgesehenen Programm festzuhalten und die Visitation vorzunehmen.

 

Die Visitation in Bildern...

 

Beginn war in Lanzendorf, wo ein großes Empfangskomitee mit Pfarrerin Almut Weisensee an der Spitze die Delegation in der Lanzendorfer St. Gallus-Kirche erwartete. Nach einem erfreulichen Lied der Kindergartenkinder folgte im Gotteshaus eine Eröffnungsandacht und die Vorstellung der Gemeinde, vorgetragen in Versform von Gemeindegliedern.

Im nachbarlichen Himmelkron bildete Bürgermeister Gerhard Schneider und der Streitauer Pfarrer Armin Baltruschat, der die Vertretung der z.Z. vakanten Pfarrstelle in Himmelkron hat. Zusammen mit den anwesenden Kirchenvorständen berichteten sie über die derzeitige Situation in der Kirchengemeinde. Mit besonderem Stolz stellten sie das Grampp-Haus vor, das als ehemaliges Gasthaus jetzt  Mittelpunkt der Gemeinde ist und das sowohl im kirchlichen wie auch im kommunalen Bereich. Als nächste Einrichtung wird die kirchliche Gemeindebücherei hier Einzug halten, wobei die erforderlichen Umbau- und Renovierungsarbeiten wie immer in ehrenamtlicher Eigenleistung ausgeführt werden. Der katholischen Schwesterkirche Referenz erwiesen wurde mit dem Besuch der Autobahnkirche ebenfalls in der Gemeinde Himmelkron. Pfarrer Peter Klamt begrüßte die evangelischen Schwestern und Brüder und erklärte ihnen das Bauwerk und seine Besonderheiten. Stolz zeigte er das reichhaltige Schriften- und Bücherangebot, das jährlich einen Umsatz von bis zu 15.000,-- € umsetze, wobei für Bücher im Werte von 2.000,-- €  die Bezahlung schlicht „vergessen“ werde.


Lebendig war der Besuch in der Kindertagesstätte Blumenau in Bad Berneck. Sehr gut entwickelt hat sich hier die vor eineinhalb Jahren eingeweihte Kinderkrippe.  Mit den dabei vorgenommenen Umbauten und neuen Einrichtungen zeigten sich die Erzieherinnen sehr begeistert. Im Anschluss an diesen Besuch begab sich die Delegation in das Evang. Gemeindehaus am Kirchenring in Bad Berneck, wo man sich gemeinsam mit den örtlichen Kirchenvorstehern und ehrenamtlichen Mitarbeitern an einem ebenfalls ehrenamtlich zubereiteten Mahl stärkte. Beim Besuch im Rathaus bestätigte Bürgermeister Jürgen Zinnert die stets angenehme und konstruktive Zusammenarbeit mit Dekan Hans-Martin Lechner und der Evang. Luth. Kirchengemeinde. Besonders erfreut sprach er den bald beginnenden Ausbau des „Alten“ Kindergartens zu einer zentralen Kulturstätte „KuKuK“ für das Fichtelgebirge an und bedauerte, dass die Stadt aufgrund ihrer angespannten Haushaltslage keine Zuschüsse hierzu geben kann.


Nächste Station war der Marktplatz von Goldkronach, wo Bürgermeister Günter Exner mit Pfarrer Hans-Georg Taxis mit einigen Gemeindegliedern. Bei einer kurzen Wanderung durch den Ort wurde in den historischen Kellern anhand von Verwerfungen der Gesteinsschichten die sogenannte „Fränkische Linie“ gezeigt, die vor etwa 54 Millionen Jahren entstand. Großes Interesse fand das anschließend besuchte Bergbaumuseum, wo Herr Heinz Zahn in die alte Bergmannstracht gekleidet von „seinen“ Erlebnissen unter Tage erzählte. Nach einer besinnlichen Andacht in der Stadtkirche fand die Visitation mit dem Besuch in Nemmersdorf seine Fortsetzung.


Hier hatte sich eine stattliche Zahl von Gemeidegliedern und Konfirmandinnen zusammen mit Pfarrer Martin Eyring im Gemeindehaus versammelt, um ihre Kirchengemeinde zu präsentieren.  Mit lobenden Worten dankte der Dekan für das große Engagement, das er in allen Bereichen der Kirchgemeinde vorfand. Natürlich gehörte auch ein Besuch der Kirche dazu, die mit ihren 2 Türmen eine besondere Architektur aufweist. In der Zentralen Diakoniestation des Dekanats hatten sich neben den beiden Leiterinnen  Sandra Schmidt und Regina Strößenreuther auch Herr Meidenbauer von der Evang.-Luth. Gesamtkirchenverwaltung sowie Frau Stefanie Finzel, Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche Bayern, eingefunden.  Doch am Anfang stand ein Gespräch mit Herrn Günter Binger,  der hier eine Anlaufstelle für alle Fragen in Sachen Behindertenarbeit ist. Er berichtet von einem erfolgreichen Start seit seinem Einzug hier im Mai dieses Jahres. Beim anschließenden Gespräch mit der Pflegdienstleitung und einer Pflegerin kam die große Belastung der Pflegerinnen zur Sprache, teilweise bedingt durch personelle Engpässe und auch die gehobenen Ansprüche der Pflegebedürftigen. Dazu gesellen sich die ausgesprochen eng gesteckten Vorschriften der Krankenkasse und deren penible Abrechnungsrichtlinien.

Der zweite Visitationstag begann mit dem Besuch der Kirchengemeinde Marktschorgast, wo Pfarrer Armin Baltruschat und Bürgermeister Hans Tischhöfer, der gleichzeitig  Präsidiumsmitglied des Dekanats-Ausschusses ist, zusammen mit den Mitgliedern des Kirchenvorstandes das Visitationskomitee begrüßte.  In der Beschreibung der Gemeindesituation wurde auf den Diasporastatus des evangelischen Kirchengemeinde im überwiegend katholischen Marktschorgast hingewiesen. Bürgermeister Hans Tischhöfer berichtete voller Stolz von einer Marktgemeinde mit einem guten Arbeitsplatzangebot und umfassenden öffentlichen Einrichtungen für einen lebenswerten Ort. Bei der anschließenden Besichtigungstour durch die Fabrikräume der Textilglasweberei Vitrulan konnten sich alle Besucher von einem modernen und sozial geprägten Industriebetrieb, der international agiert, beeindrucken lassen. Dann konnte Pfarrer Baltruschat mit Streitau seine dritte Pfarrgemeinde, wir waren mit ihm schon in Himmelkron und jetzt Marktschorgast, vorstellen. Auch hier ist das von der Kirchengemeinde gekaufte ehemalige Schulhaus absoluter Gemeindemittelpunkt, wobei die Kirchenverwaltung das Gebäude als zu groß eingestuft hat und schon mal eine andere Lösung vorgeschlagen hat.  Dass die Renovierung der Räume in ehrenamtlicher Tätigkeit erfolgte, ist ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. Auch der Kindergarten, der nach der Waldorfpädagogik arbeitet, ist hier untergebracht. Besondere Beachtung findet in Streitau der Posaunenchor, der mit seinen Konzerten weit über den Ort hinaus bekannt und anerkannt ist.


Der folgende Besuch in der Evang.-Luth. Jacob-Ellrod-Realschule in Gefrees begann mit einer Andacht im „Raum der Stille“ durch Schulpfarrer Thomas Schmidt. Während einer anschließenden Fragestunde fanden die Schüler Gelegenheit, Dekan Lechner mit vielen Fragen zu konfrontieren – die alle befriedigend beantwortet wurden. Beim Mittagessen im Speisesaal der Ganztagsschule bestand dann Gelegenheit zum Gespräch mit Schulleiter Dr. Manfred Gabriel. Mit zwei Liedvorträgen des Schulchores wurde Dekan Lechner mit seinen Begleitern verabschiedet. In Stein wartete währenddessen bereits eine Abordnung des Vereins „Freunde der Burgkapelle Stein“ auf das Eintreffen der Visitationsgruppe. Nach der Begrüßung durch die 2. Vorsitzende, Frau Edeltraud Gahn führte Karlheinz Lauterbach durch die lange Geschichte dieses jetzt spirituellen und kulturellen Ortes.

In Gefrees wird die Visitationsdelegation im Sitzungssaal des Rathauses von Bürgermeister Harald Schlegel, 2. Bürgermeister Nordhaus sowie einigen Stadträtinnen und Stadträten und der Kindergartenleiterin Müller empfangen. Bürgermeister Schlegel betont das herzliche Einvernehmen von Rathaus und Kirche, was besonders an dem großen gemeinsamen Kindertagesstättenprojekt deutlich wird. Er stellt die Planungen für das neue Haus vor, in dem Platz sein wird für 30 Krippenkinder, 115 Kindergartenkinder und 40 Hortkinder. Die Stadt wird die Bauträgerschaft und die Kirchengemeinde die Betriebsträgerschaft übernehmen. Dekan Lechner spricht seinen hohen Respekt aus für das mutige aber auch überzeugende gemeinsame Großprojekt, dankt für das spürbar herzliche Einvernehmen und wünscht den Segen Gottes.